Aufsatztitel

  

 Kaputt geschuftet – Das Burnout Syndrom „Sechs Uhr aufstehen, weil ich zumindest ausgiebig und in Ruhe frühstücken wollte, viertel vor Sieben ab zum Materiallager und den Wagen bepacken, sieben Uhr kommt der Helfer, ab zum Baustoffhändler Material für die Baustelle laden. Acht Uhr endlich auf der Baustelle, die anderen begrüßen einen ironisch mit „Mahlzeit“. Sie sind schon seit sechs Uhr da und gehen dafür um zwei. Auch Akkord hat seine Grenzen.

 Wir arbeiten bis um fünf. Irgendwann um sechs bin ich zuhause. Raus aus den dreckigen Klamotten, duschen und ab ins Büro, da warten Korrespondenzen, Angebote sind zu schreiben, Rechnungen müssen raus, Materialien bezahlt werden. So gegen 21 Uhr ist das erledigt, todmüde noch einen kleinen Imbiss, den die Frau zubereitet hatte. Meistens schlafe ich vorm Fernseher ein. 

Diese Woche wird es eng, ich werde den Termin nur einhalten können, wenn ich das Wochenende dran hänge. Nicht das erste Wochenende ohne Ausspannen. Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriege.“ Eine Spirale, die zum Alptraum wird. Arbeiten macht froh und unabhängig, Arbeit soll Freude schaffen, Arbeit ermöglicht uns Freiheit. Aber auch bei der Arbeit gibt es ein Zuviel. Wer so viel arbeitet, dass er in seinen Ruhephasen und seiner Freizeit die psychische und physische Anspannung, die er von seinem Körper und seinem Geist abfordert, nicht mehr ausgleichen kann, nicht mehr die Erholung und Entspannung findet, der ist Opfer des Burnout Syndroms geworden. 

Man ist an einem Punkt angekommen, da Arbeit krank macht. Willkommen in der modernen Welt. Der Beruf, die Berufung ist nicht mehr der Lebensinhalt, der uns ein vernünftiges Auskommen ermöglicht, die tägliche Schinderei ist zum krankmachenden Faktor geworden, der uns den Lebensinhalt nimmt. 

Das Burnout Syndrom bezeichnet einen Zustand, in dem sich ein Mensch befindet, wenn er sich völlig erschöpft und ausgebrannt fühlt. Anspannung im beruflichen Alltag, die zur Überforderung und zu Dauerstress führt bis hin zur Depression. 

Burnout – Wenn Erschöpfung als chronisch empfunden wird 

Ein Burnout-Syndrom ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt. Das Burnout-Syndrom ist wissenschaftlich nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt als ein Problem der Lebensbewältigung. Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher oder anderweitiger Überlastung bei der Lebensbewältigung. Diese wird meist durch Stress ausgelöst, der wegen der verminderten Belastbarkeit nicht bewältigt werden kann. Es betrifft besonders Menschen, für die die Arbeit das Wichtigste im Leben darstellt. 

Auf berufliche Rückschläge und Misserfolge reagieren sie auffallend empfindlich und steigern sich noch einmal mehr in ihre Arbeit hinein. 

Burnout - Syndrom überfordert 

Bei der Entwicklung des Burnout Syndroms ist es nebensächlich, ob die Überforderung durch die eigene zu hohe Erwartungshaltung ausgeht, oder ob man den Anforderungen der beruflichen Umwelt nicht mehr gewachsen ist oder vielleicht nie gewachsen war. Das Ergebnis ist das gleiche: Der oder die Betroffene verfällt in eine anhaltende Frustration, ist schnell reizbar, fühlt sich unentwegt überfordert und kommt irgendwann mit den normalen Alltagsbelastungen nicht mehr zurecht. Er wird für Kollegen zur Belastung oder als Chef unerträglich. 

In den Siebziger Jahren hatte man dafür noch den Begriff ‚Managerkrankheit‘ verwendet. Auch die Lebenspartner der Betroffenen leiden sehr unter diesem Zustand und nicht selten brechen Beziehungen an dieser Erkrankung auseinander. 

Burnout - Die Folgen 

Im psychischen Bereich reagiert der Körper mit Depressionen; im körperlichen Bereich macht er sich durch Magen-, Darmprobleme, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungen usw. bemerkbar. Die Spirale des Burnout-Syndroms Am Anfang steht die Begeisterung für eine Sache (man "brennt") ist voller Ideen und wächst förmlich über sich hinaus. Die Realität holt einen bald ein: Nicht alles ist so umzusetzen, wie man es sich vorgestellt hat. In dieser Phase wird der persönliche Einsatz noch verstärkt - eigene Bedürfnisse werden zurückgestellt – auch die der Familie oder der Beziehung. Der Frust macht sich breit. Der Betroffene erkennt seine Begrenztheit - will sie aber nicht wahrnehmen. Noch mehr Einsatz scheint die einzig richtige Lösung. In dieser Phase dreht sich alles nur noch um die Arbeit - Freizeit wird zum Fremdwort. Außenstehende vergleichen Betroffene mit einer Maschine, die nur noch funktioniert. Dann folgt die Phase der chronischen Müdigkeit; die Energie lässt deutlich nach und eine starke Reizbarkeit stellt sich ein. 

Die Suche nach Ersatzbefriedigungen macht sich breit: Es wird zu viel geraucht, zu viel Kaffee getrunken, zu viel Süßes gegessen sowie Sex und Drogen konsumiert, damit "man doch noch etwas vom Leben hat". Die darauf folgende Phase führt zur subjektiven Erkenntnis, nichts mehr geregelt zu bekommen und erfüllt den Betroffenen mit einer unerträglichen, schmerzhaften Leere und Hoffnungslosigkeit. In dieser Situation entwickelt sich die Depression. Der Wunsch, einfach wegzulaufen und nichts mehr zu spüren wird immer größer. Das nächtelange Grübeln raubt den dringend benötigten Schlaf. Verzweiflung und Selbsthass kommen auf. 

Wehret den Anfängen – auch beim Burnout Zu Beginn einer Burnout 

Erkrankung reicht es sicher noch aus, wenn der Betroffene sich eine ausgedehnte "Auszeit" nimmt und seinen Körper optimal mit Nährstoffen versorgt. Betroffene mit ausgeprägten Symptomen kommen jedoch nicht umhin, professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein versierter Psychotherapeut/in wird helfen, die eigene Leistungsfähigkeit wieder besser einschätzen zu können und zukünftige Leistungsanforderungen realistischer zu sehen. Wie bei allen Krankheitsbildern stellt auch das Burn-Out-Syndrom "nur" ein Signal des Körpers dar, das das verloren gegangene Gleichgewicht deutlich macht. Zur Lösung des Problems ist es daher erforderlich, die Ursachen der Erkrankung zu erkennen, die Lebensweise neu zu überdenken und ggf. grundlegend zu verändern. 

Beim Burnout brauchen Körper und Geist Unterstützung 

Unterstützen Sie Ihre Psyche durch pflanzliche Präparate (Johanniskraut, Baldrian etc.) Durch eine ungesunde Ernährung erhält der menschliche Körper zu wenige Vitalstoffe. Eine gesunde Ernährung hilft dem Organismus in derartigen Situationen besonders sich zu stabilisieren. Gönnen Sie sich regelmäßige Pausen und nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten Ergänzen Sie Ihre Ernährung durch konzentrierte Nährstoff-Komplexe, deren Wirkung sich besonders deutlich im psychischen Bereich zeigt. Suchen Sie nach einem, für Sie richtigen, Entspannungsprogramm. Sie sollten, so oft es geht, ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft durchführen. Überprüfen und verändern Sie Ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Eine basenüberschüssige Ernährung wäre jetzt nicht der schlechteste Ratschlag, sgen Fachleute aus der Ernährungswissenschaft und Psychologie. 

Studien beweisen, dass dauerhafter Stress ein Risikofaktor für unsere Gesundheit ist. Was wir tun können, um im Arbeitsalltag gesund zu bleiben. Überstunden, Wochenenddienste und da all das nicht reicht, noch hin und wieder ein Praktikum oder gar ein Zweitjob. Unsere heutige Gesellschaft ist konkurrenzorientiert, karrierefixiert und hektisch. Immer schneller, immer besser und immer höher hinaus lautet die Devise – insbesondere im Job. Doch wann ist der Punkt erreicht, an dem unser Körper nicht mehr mitmacht? 

Dass Stress tödlich sein kann, ist bereits amtlich: Ein schottisches Forscherteam um Prof. Tom Rus hat in einer im British Medial Journal veröffentlichten Studie bewiesen, dass Stress tatsächlich die allgemein Mortalitätsrate erhöhen kann. Auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden beschäftigt sich mit der Frage, ob Stress krank machen kann. Seit dem Jahr 2005 gibt es zu diesem Thema ein eigenes Krankheitsbild: Stress-Kardiomyopathie lautet der unheilvolle Name. Dahinter verbirgt sich ein Herzinfarkt, der nicht durch verstopfte Arterien zustande kommt, sondern durch eine vorhergehende Stress-Situation, die eine Herzmuskelerkrankung auslöst. Die kann dann im schlimmsten Fall zum Tod führen. „Wer ständig unter Stress steht, bei dem besteht die Gefahr, dass sich Herzgefäße verengen und es zu Minderdurchblutungen oder zum Herzinfarkt kommt“, erklärt Dr. Christoph Bamberger vom Medizinischen Präventions-Zentrum Hamburg. Die Zahl sei erschreckend, rund ein Drittel aller Herzinfarkte seien eine Folge von dauerhaftem Stress. Sein Tipp, damit es gar nicht erst so weit kommt: „Auch mal die Notbremse ziehen und sich nicht in den Burn-Out reinarbeiten.“ Vor allem den lebenswichtigen Schlaf dürfe man nicht ignorieren. 

Doch es muss nicht immer die Überarbeitung sein, die uns Stress bereitet. Was viele nicht wissen: Auch Unterforderung im Job kann zu Stresssymptomen führen. "Wer dauerhaft im Beruf unter seinen Möglichkeiten bleibt, fühlt sich unausgeglichen und gestresst", meint Kerstin Hof, Karriereexpertin aus Hamburg. Sie rät Arbeitnehmer daher, sich im Berufsalltag genau zu beobachten um die eigenen Grenzen aber auch Möglichkeiten herauszufinden. Finger weg von Aufputschmitteln Wer sich im Beruf dauerhaft unter Druck gesetzt fühlt, greift oft zu Aufputschmitteln, die dem Körper suggerieren er könne immer weiter arbeiten. Christoph M. Bamberger und Kerstin Hof warnen davor. Der Punkt, an dem man eigentlich eine Pause machen sollte, werde durch die Einnahme solcher Mittel meist überschritten. „Stimulanzien bringen die innere Stimme des Körpers zum Schweigen und führt dadurch den Körper jenseits seiner Grenze“, meint auch Christoph M. Bamberger. Welche Folgen das haben kann, beweist der Fall des walisischen Studenten vom November 2013. Er soll sich in den Tagen vor seinem Tod künstlich mit Koffeintabletten wach gehalten haben. „Das ist nicht natürlich“, meint Kerstin Hof. „Wir können nicht dauerhaft auf Hochtouren laufen, sondern brauchen auch Beruhigungspausen.“ 

Besonders gefährdet sind vor allem junge Leute und Berufsanfänger, die das Gefühl haben, sich in der Firma erst noch beweisen zu müssen. Die Meinung, wer erst nach dem Chef erst nach Hause geht, zeige Motivation und Arbeitswilligkeit, hält sich hartnäckig, ist aber gefährlich. „Man darf die eigenen Arbeitsgrenzen und Prioritäten nicht vergessen und muss stattdessen auch mal Grenzen setzen“, erklärt Kerstin Hof. Work-Life-Balance lautet hier das Zauberwort. Was abgedroschen klingt und dennoch immer wieder gepredigt wird, sei ein wichtiger Faktor um sich dauerhaft gesund zu halten, so Kerstin Hof. "Work-Life-Balance beschreibt die Ausgeglichenheit zwischen der Arbeit und dem, was das Leben sonst noch bietet. 

Das ist allerdings kein statischer Begriff, es gibt kein Geheimrezept, wie man seine richtige Balance findet", meint die Karriereexpertin. Manche freuen sich nach getaner Abend auf einen gemütlichen Fernsehabend auf der Couch, andere brauchen es, sich dann beim Sport richtig auszupowern. "Es gibt verschiedene Grundhaltungen, wie Menschen mit Stress umgehen", meint Kerstin Hof. "Eine davon ist der Kämpfertyp, der auf Stress reagiert wie ein Grizzlybär und dabei viele Kräfte lässt. Für ihn wäre beispielsweise Sport keine gute Balance zum Arbeitsalltag. Für andere dagegen ist Bewegung das Zauberwort." Um herauszufinden, welcher Stresstyp man ist, rät Kerstin Hof, Körper und Geist zu beobachten und verschiedene Freizeitaktivitäten auszuprobieren. Dabei können auch Unternehmen helfen. "Viele Firmen fördern die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter durch Freizeitprogramme nach Feierabend, Home Office oder soziale Aktivitäten. Da passiert schon unheimlich viel", lobt die Expertin deutsche Unternehmen. 

Dennoch liege der Fokus auf den Arbeitnehmern selber. Selbstbeobachtung und die richtige Menge an sozialen Aktivitäten und Zerstreuung können helfen, Stress im Arbeitsalltag auszugleichen. Auch Christoph M. Bamberger rät, sich Grenzen zu setzen und den eigenen Körper zu beobachten. „Wenn man beginnt, ineffizienter zu werden und der Körper Signale sendet, wie Erschöpfung oder Magenschmerzen, ist das ein klares Warnsignal, dass man sich mehr Freiräume schaffen sollte.“ Das könnten Urlaubstage sein, entspannte Wochenenden oder einfach mal keine Überstunden. 

Nachdem in den letzten Jahrzehnten die körperlichen Schäden durch Arbeit deutlich reduziert werden konnten, soll nun ähnliches bei den psychischen Belastungen gelingen. Das kündigte sogar die damalige Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen in einem Interview mit Welt online als einen Schwerpunkt ihrer Ziele im Bereich Arbeitsschutz ab dem Jahr 2012 an. Man darf heute getrost fragen, was aus dieser Ankündigung umgesetzt wurde. Aber zumindest wurde damals festgestellt, dass Burnout teuer für die Gesellschaft ist. Für die Ministerin ist die „schwere Überforderung“, wie sie „Burnout“ übersetzt, ein die Volkswirtschaft enorm belastender Faktor. 

Auf 27 Millionen Euro schätzt sie die jährlichen Kosten für psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz, wobei das „Burnout-Syndrom“ da das dominierende Krankheitsbild sei. die Arbeitgeber gefordert sind Bei der Bekämpfung von Burnout setzt von der Leyen nicht auf weitere Gesetzte, sondern auf bessere Fürsorge der Arbeitgeber. Bei Klagen über Konflikte am Arbeitsplatz, mangelnden Respekt, Monotonie und fehlende Motivation solle ein Arbeitgeber hellhörig werden, so die Arbeitsministerin gegenüber Welt online. 

 Besonders bei kleinen und mittleren Unternehmen sieht die Wissenschaft noch Potential, der Krankheit gezielt vorzubeugen. Große Firmen hätten bereits vielfach verstanden, dass ein Burnout bei einem wichtigen Mitarbeiter ein schwerwiegendes und oft auch teures Problem darstelle. Eine konkrete Gefahr sieht man zum Beispiel in Großraumbüros, in denen es keinen Rückzugsraum für die Mitarbeiter gebe und selbst kurze Erholungsphasen nicht mehr möglich seien Auf die Tagesordnung will die Ministerin das Thema bei der „Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie“ mit Bundesländern und Versicherungsträgern setzen und die Bekämpfungs-Konzepte mit Arbeitgebern und Gewerkschaften in die einzelnen Unternehmen tragen. Das Burnout-Syndrom wird bestimmt nicht die letzte der „neuen“ Zivilisationskrankheiten sein, aber zumindest bin ich mir sicher, dass man hier Hebel ansetzen kann, um zu einem normalen Leben mit entsprechender Lebensqualität und Lebensfreude zurückzukehren.

 

   

Kleine Eigenwerbung: