Flucht - Die Schnaue-voll-Generation     

  

 Wer kann, sucht seine Zukunft an einem anderen Ort.  

Das Thema dieses Buches hatte mich fasziniert und die vielen E-Mails, die besorgte Menschen mir geschrieben haben, hatten mich beflügelt, die Sorgen und Nöte der Menschen in dieses Buch einfließen zu lassen. In Brasilien lebend ergibt sich für mich in Bezug auf das europäische Zeitgeschehen und die politischen Abläufe mit Sicherheit allein schon aus dem Abstand heraus eine andere Perspektive, im Vergleich zum Blickwinkel eines Bürgers vor Ort. 

In Köln aufgewachsen und katholisch erzogen – wenn auch mit jüdischen Großeltern – habe ich mir vorgenommen, auch die Dinge zu Wort kommen zu lassen, die nicht in der Mainstream-Presse zu finden sind. In Anbetracht der Partnerschaft der Städte Rio de Janeiro und Köln dachte mein Literaturagent, dass es schön wäre, wenn die Stadt Köln dem Buch ein Vorwort voransetzen würde. Allerdings ging der Schuss nach hinten los: Mein Buch landete bei der Vorsitzenden der Städtepartnerschaft Rio de Janeiro/Köln. Sie gruppierte die Menschen in zwei Gruppen, in die, denen das Buch gefallen wird, nämlich Rechtsextreme, Nazis, Esoteriker, anti-amerikanisch eingestellte Menschen, Verschwörungstheoretiker und solche, die die Merkel-Politik nicht unbedingt als Claqueure bedienen. 

Die, denen das Buch nicht gefallen wird, stehen für eine Willkommenskultur, begrüßen die Islamisierung, können mit der Scharia etwas anfangen. Mich selbst stellte sie gleich in die rechtest mögliche Ecke im politischen Spektrum, sie bescheinigt mir, die Unfähigkeit, mit der deutschen Sprache umzugehen und irgendwo zwischen den Zeilen steht, dass ich die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Rio missbrauchen wollte. Eigentlich und de facto die beiden Städte, die mein Leben geprägt haben. Ihr scheint es eine schiere Unverschämtheit zu sein, dass der Literaturagent sich an meine ehemalige Heimatstadt gewendet hatte, zwecks eines Vorwortes. 

Wörtlich schrieb sie am 27. Februar 2016 an meinen Literaturagenten Claus Mayer: 

Sehr geehrter Herr Mayer, „Dieses Buch wird denen gefallen, die Verschwörungstheorien, Anti-Amerikanismus, Klischees, Machosprüche und Absurditäten mögen. Es wird denen gefallen, die sich auf Kopp Online über ‚Richter Scialias Tod steht im Zusammenhang mit Bohemian Groove und den Illuminaten‘ informieren. Es wird denen gefallen, die keinen Wert auf die Sinnhaftigkeit eines Textes oder den korrekten Umgang mit der deutschen Sprache legen. Dieses Buch wird denen nicht gefallen, die die Verwendung des Titels „Flucht“ für diese Publikation als zynisch empfinden angesichts des Elends von Millionen von Menschen, die wirklich auf der Flucht sind. Dieses Buch wird denen nicht gefallen, die die in Deutschland ankommenden Flüchtlinge willkommen heißen. Es wird denen nicht gefallen, die sich beispielsweise in Städtepartnerschaftsvereinen für Verständigung und Austausch zwischen Menschen verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen einsetzen.“ Ich bin erschüttert über dieses „Buch“ und erschüttert darüber, dass Sie glaubten, den von mir vertretenen Städtepartnerschaftsverein für ein derart niveauloses und rechtsextrem-esoterisches Buch instrumentalisieren zu können. Übrigens halte (ich) es für ausgesprochen perfide, dass Sie Oberbürgermeisterin Reker um ein Vorwort für diese Publikation gebeten haben – das schreibe ich, ohne mit Frau Reker darüber gesprochen zu haben. Grüße Karin Knöbelspies Vorsitzende Köln-Rio-Städtepartnerschaftsverein 

Lieber Leser, es wird Ihnen nicht viel übrigbleiben, als selbst einen Blick in dieses Buch zu werfen, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. 

 

 

 Da das Buch eine Auftragsarbeit war, wird es nicht über meine Verlage vertrieben.  

Kleine Eigenwerbung: